Yoga gilt im allgemeinen als eine eher sanfte Herangehensweise. Gleichzeitig gibt es aber auch sehr fordernde Stile, und vielleicht hast du dich schonmal dabei ertappt, dass du dachtest: “Och, nee, so wie die will ich mich aber nicht verrenken!” Oder du hast Yoga von vorne herein für dich abgewählt, z.B. weil Schmerzen vorliegen oder du dich so kraftlos fühlst, dass schon weniger exotische Herausforderungen dich an deine Grenzen bringen.
Dann bist du in diesem Kurs genau richtig!
Hier bist du willkommen, auch wenn du körperliche Einschränkungen hast, oder wenn du einfach nicht mehr so jung, beweglich und sportlich bist … oder noch nie warst? Noch stärker als in meinen anderen Kursen wird hier auf die jeweiligen Belange eines jeden einzelnen Teilnehmeres und jeder einzelnen Teilnehmerin eingegangen.
Der Kurs versteht sich unter anderem als Folge-Angebot für Teilnehmer meines MBPM-Achtsamkeitskurses (Mindfulness Based Pain Management). Diese spezielle Form des Achtsamkeitstrainings richtet sich an Menschen mit chronischen Schmerzen und anderen anhaltenden gesundheitlichen Herausforderungen. Das 8-Wochen-Kursprogramm ist ein guter Einstieg, da die Auseinandersetzung mit den Schmerzen und Belastungen nicht nur im Körper stattfindet, sondern auch im Kopf und im Umgang mit dir selbst in deinem Alltag. Das Achtsamkeitstraining richtet sich an alle Lebensbereiche. Hier in diesem Yogakurs ist Gelegenheit, die sanften Körper- und Atemübungen des Programms regelmäßig wöchentlich zu üben.
Ich habe mich immer gescheut, einen Kurs “Yoga für Senioren” zu nennen. Denn erstens können viele Menschen von einem sanften Yogakurs profitieren, die noch längst nicht das Seniorenalter erreicht haben. Und auf der anderen Seite: Wo fängt denn eigentlich “Senior” oder “Seniorin” an? Ich zitiere meine Oma, damals über 80: “Wie soll das noch werden, wenn ich einmal alt bin?!” Also das Alter ist überhaupt kein Kriterium, und doch: Wenn du dich ins Seniorenalter einsortieren würdest, dann ist dieser Kurs hier vielleicht der passendste für dich in meinem Angebot.
Der wesentliche Kern ist, dass ich mir in diesem Kurs mehr noch als in den anderen Zeit nehme, auf deine persönlichen Voraussetzungen und Möglichkeiten ein zu gehen. Was nicht passt, wird passend gemacht – und das heisst hier: Nicht du wirst “zurecht gebogen”, sondern die Übungen werden an dich angepasst. Und das kann von Mensch zu Mensch höchst unterschiedlich sein. Menschen mit chronischen Schmerzen bspw. können sehr gut von weichen, sich wiederholenden Bewegungen ohne große Spannung und Krafteinsatz profitieren. Menschen mit einem starken Maß an Erschöpfung vielleicht mehr von lang gehaltenen, erfrischend zwiebelnden Dehnungen. In diesem Kurs kann es daher sein, dass dein Nachbar stellenweise etwas ganz anderes macht als Du – ganz einfach weil für jeden etwas anderes gut ist.
Insofern ist für manche im Kurs vorkommenden Übungen der Begriff “Yin Yoga” ganz passend. In der chinesischen Philosophie steht das Yin für das Weiche, Passive, Ruhige und das das Yang für das Aktive, Bewegte, Kraftvolle. Den Yang-Pol findet man tendentiell in den stark amerikanisch geprägten Power-Yoga-Stilen. Das Yin Yoga stellt den Gegenpol dazu dar und betont ein Üben ohne starken muskulären Einsatz. Es möchte dich von vorne herein von der Anspruchshaltung entbinden, irgendetwas erreichen zu müssen. Typisch für das Yin Yoga ist ausgiebig zu dehnen, indem du dich mit der Schwerkraft über ein Polster sinken lässt. Beachte, dass aber auch dies sehr intensiv sein kann – für Menschen mit chronischen Schmerzen beispielsweise empfiehlt sich statt eines langen Haltens und Sinkens oftmals eher eine sanfte Bewegung, die nicht oder nur wenig in den Dehnungsbereich hinein geht.
Als Kind einer Handwerkerfamilie liebe ich eine pragmatische Herangehensweise. Auf dem Bau ist es immer gut, sich zu helfen zu wissen, und warum nicht auch für deine Gesundheit alle möglichen Hilfsmittel dazu nehmen? Du musst keine Angst haben wie ein Werkstück auf der Baustelle behandelt zu werden, aber dennoch: Wenn irgendwo noch zuviel Abstand zum Boden ist, dann setzen wir einen Klotz darunter. Wenn du an deine Füße grade nicht dran kommst, dann nimm halt einen Gurt.
Dieser Devise folgend benutzen wir in meinem Yoga und in diesem Kurs ganz besonders eine Vielzahl an Utensilien wie Kissen, Decken, Klötze, Gurte, oder eben auch mal einen Stuhl. Ziel ist nicht dich zu drangsalieren, sondern im Gegenteil die Bewegungen und Haltungen sanft einstellen zu können – an der Stelle und in der Intensität, wie du es brauchst.
Der Einsatz von Hilfsmitteln ist ein wesentliches Element des Therapeutischen Yoga und wurde besonders vom indischen Yogameister B.K.S. Iyengar entwickelt und erforscht. Heute wird dabei oft der Begriff Restorative Yoga verwendet. Das englische “to restore” bedeutet “wiederherstellen”. Mit der an deine Bedürfnisse angepassten Herangehensweise kannst du Stück für Stück in deinem Körper etwas wieder herstellen, was durch zuviel Druck, Überlastung oder andere Ereignisse verloren gegangen ist. Und auch wenn eine völlige Wiederherstellung nicht möglich sein sollte, kannst du Wege finden, dich einfach wohl fühlen zu dürfen mit deinen machbaren Übungsvarianten.
Nicht zuletzt soll in diesem Kurs auch ausreichend Zeit für persönliche Rückmeldungen und Achtsamkeitsmeditation sein. In einer Einstiegsrunde hat jeder Zeit, wenn er möchte, zu äußern wie es ihm gerade geht und was er heute gut gebrauchen kann und wo vielleicht aktuell seine Herausforderungen liegen. Andere zu hören und selber gehört zu werden ist ein wesentlicher Teil unseres gemeinsamen Menschseins!
In der Meditation geht es darum, nicht nur zu tun, zu machen und erreichen zu wollen. Wenn du zum Kurs kommst, willst du wahrscheinlich etwas Besseres für dich erreichen. Doch manchmal führt der Weg dorthin auch darüber, dass du eher etwas loslässt als festhältst, und einen Weg freistellst, der zuvor mit viel Aktivität verbaut war.
Meine Yogakurse sind von der Krankenkassen als Präventionsangebot Entspannung anerkannt. Du kannst für die Kursteilnahme eine Bezuschussung von deiner Krankenkasse bekommen.
Wenn du weitere Fragen hast, ruf gerne an für ein 15minütiges kostenloses Vorgespräch. Bei laufendem Kurs kannst du eine Probestunde absolvieren.
Der Kurs kostet € 175,- für 10 Wochen oder € 54,- monatlich im Abonnement.
Ich freue mich auf deinen Besuch!
Steffen