Einer der wichtigsten Wegbereiter für den moderen Yoga, so wie wir ihn heute kenne und schätzen, war Tirumalai Krishnamacharya. Es waren im wesentlichen seine Schüler, die den Yoga in den Westen getragen haben.
Unter anderen waren dies B.K.S. Iyengar und Pattabhi Jois. Beide sind bedeutende Lehrpersönlichkeiten, aus deren Lehren eigene Hathayoga-Stilrichtungen hervorgingen. Und ihre Stilrichtungen erscheinen äußerlich betrachtet ganz gegensätzlich: Iyengar ist bekannt für seine sehr kontrollierte Ausrichtung von vorwiegend statisch gehaltenen Asanas. Und Jois als Begründer des dynamischen Yoga – Vinyasa genannt.
Dies ist bezeichnend für die Fähigkeit von Krishnamacharya, Yoga nicht pauschal zu unterrichten, sondern stets angepasst an den jeweiligen Menschen. Von Jois heisst es, dass er als junger ungestümer Mann zu Krishnamacharya kam. Krishnamacharya hatte erkannt, dass dieser sich ersteinmal „austoben“ musste.
Diese dynamische Art verbreitete sich von Jois Schülern aus auch im Westen, wo dieser „sportliche“ Stil großen Anklang fand. Seine Schüler fragten ihn, wie denn der Yoga hieße, den er unterrichte. Und da er von Krishnamacharya im Achtgliedrigen Pfad des Yoga nach Patanjali unterwiesen wurde, beantwortete er diese Frage mit „Ashtanga Yoga“. Gemeint war damit natürlich der allumfassende Yogaweg, den Patanjali in den Yoga Sutras beschreibt, der weniger die körperliche als insbesondere die innere Übungspraxis beschreibt. Patthabi Jois Schüler verwendeten den Begriff Ashtanga Yoga fortan munter für ihren dynamischen Bewegungsstil – was bis heute leider immer wieder zu Verwechslungen führt.
Aus dem Ashtanga Yoga wiederum hat sich in den USA eine weitere Stilrichtung heraus kristallisiert – der Power Yoga. Dieser geht zurück auf den Amerikaner Bryan Kest. Der Ashtanga Yoga Stil ist minutiös festgelegt und wird überall auf der Welt präzise auf die gleiche Art und Weise unterrichtet, so wie Jois es von Krishnamacharya empfangen und gelehrt hat. Wie sich jeder denken kann, hat dies Vorteile (wo auch immer Ashtanga draufsteht weltweit kannst du reinspazieren und kriegst auch Ashtanga), aber auch Nachteile. Nach eingehender Erfahrung des Gelernten drängt es viele kreative Geister in der Yogaszene zur eigenen Weiterentwicklung. Kest löste dies, indem er für sein Unterrichten einen komplett neuen Begriff erfand – statt Ashtanga Yoga nun viel griffiger Poweryoga. Ein Wort, das für jeden sofort klarmacht, was sich dahinter verbirgt. Nebenbei, auch in Deutschland hat die Ashtanga-Yoga-Ikone Ronald Steiner dem klassischen Unterricht schließlich seine freier gestaltete „AYI-Methode“ anbei gestellt.
In diesem Sinne sollte deine Yoga-Praxis dich dort abholen wo du grade bist. Fühl dich frei, mit verschiedenen Stilen zu experimentieren und das zu finden, was du grade brauchst. In unserem Studio in Weimar halten wir es ebenso: Wir Übungsleiterinnen und Übungsleiter geben an dich weiter, was wir selber getestet und für gut befunden haben. Wir praktizieren Yoga so, wie er uns in unserer Lebenslage dienlich ist. Wir geben das weiter, was wir selber leben. Und so findest du bei uns eine große Auswahl ganz unterschiedlicher Stilrichtungen. Diese findest du in unserem Kursplan – schau vorbei für eine Probestunde!
Vinyasa-Flow-Yoga – Kurs mit Annika >>
Bei Interesse an weiteren Angeboten sende uns eine Nachricht.