Steffen Katz – Yoga und Achtsamkeit bei chronischen Schmerzen und Erschöpfung

Die Yoga-Übungen

Übungen auf dem Stuhl

Weiche und harte Faust

Finger schnipsen

Beckenwiege auf dem Stuhl

Rückenwelle auf dem Stuhl

Die Schultern atmen spüren

Je eine Schulter hochziehen und senken

Schultern kreisen einzeln

Schultern kreisen beidseitig

Umarmen

Den Pullover ausziehen

Ellenbögenkreisen

Drehung auf dem Stuhl

Übungen im Liegen

Achtsames Hinlegen und Aufstehen

Hilfsmittel beim Liegen

Sparsha Mudra

Schulterwiege

Schulterzirkel aus der Rückenlage

Beckenwiege

Apanasana

Pavana Mukta Kriya

Supta Padangushtha Kriya

Dvipada Kriya

Supta Padangushthasana

Das Nadelöhr

Die „Bootbewegung“ / Kraft aus dem Bauch

Drehbewegung aus der Rückenlage

Der Fisch – Rückbeuge aus der Rückenlage

Schatz der Freude – Meditation für ein weites Herz

Kriya: Standbewegungen

Durch’s hohe Gras gehen

Durch’s nasse Gras gehen

Der Kranich

Umarmen

Den Pullover ausziehen

Die Palme

Der atmende Rücken: Utkata Kriya

Grätschvorbeuge: Prasarita Padottanasana

Standwaage-Bewegung: Virabhadra-3-Kriya

Der Elefantenrüssel: Hastina Kriya

Standhaltungen

Aufrechter Stand: Tadasana

Der Baum:

Stehen auf einem Fuß

Die tiefe Vorbeuge: Uttanasana

Der Schulterhebel: Tada Bandha Kriya

Standstreckung: Urdhva Hasta Asana

Der Erste Krieger: Virabhadrasana 1

Die große Schrittstellung: Anjaneya Asana (Variante)

Zweite Kriegerstellung: Virabhadrasana 2

Die gedrehte Grätsche: Parivrtta Prasarita Padottanasana

Das Dreieck: Trikonasana

Yoga-Übungen auf dem Stuhl:

Weiche und harte Faust

Die Grundidee bei Bewegungen bei Schmerzen

  • Mach eine Faust – öffne und schließe deine Finger.
  • Bis wohin würdest du die Bewegung noch „weich“ nennen“?
  • Wann beginnt die Bewegung, sich „hart“ anzufühlen?
  • Jetzt verbinde die Bewegung mit deinem Atem. In der einen Bewegungsrichtung atme ein, in der anderen aus.
  • Ob erst ein oder aus darfst du selbst wählen. Verändert sich die Bewegung, wenn du bewusst atmest? Auch dein Atem darf weich sein, muss sich nicht anstrengen.
  • So wie diese Bewegung mit deinem Atem fließen darf, darfst du auch alle anderen Bewegungen für dich gestalten!

Finger schnipsen

Unverfänglich Spannung entladen

  • Wenn du mal etwas „Zackigeres“ brauchst, kannst du dies mit deinen Händen ausprobieren:
  • Klemme die Spitze deines Zeigefingers unter deinen Daumen, baue Spannung auf und lass den Zeigefinger nach vorne schnipsen – so, als wolltest du einen Krümel irgendwo wegschnipsen.
  • Mach das hintereinander weg mit allen Fingern und dem Daumen. Du kannst beide Hände gleichzeitig schnipsen lassen, oder jede Hand einzeln nacheinander.
  • Wie fließt dein Atem bei diesen kleinen Spannungsentladungen?
  • Wie geht es dir danach, wie ging es dir davor?

Beckenwiege auf dem Stuhl

Sanft den Rücken ansprechen durch Rollbewegung des Beckens

  • Setz dich auf die vordere Hälfte der Sitzfläche deines Stuhls und richte deinen Oberkörper auf.
  • Stell dir vor, dein Becken wäre tatsächlich ein Becken, wie ein kleines Waschbecken, das auf der Sitzfläche steht. Wenn du dieses Becken nach vorne kippst, würde Wasser aus dem Waschbecken nach vorne, vor den Stuhl hin auslaufen. Wenn du dein Becken nach hinten kippst, würde Wasser nach hinten, hinter den Stuhl hin auslaufen.
  • Beginne mit ganz kleinen Bewegungen auf diese Weise dein Becken vor und zurück zu kippen. Beim nach vorne Kippen atme ein, beim nach hinten kippen atme aus.
  • Kannst du bemerken, dass dein unterer Rücken garnicht anders kann, als sich mit zu bewegen? Erlaube dem unteren Rücken, sich sanft mobilisieren zu lassen! Wenn du einatmest und dein Becken nach vorne kippst, erlaube dir, einen ungeniert dicken Bauch zu machen und in ein angenehmes, nicht zu starkes Hohlkreuz zu gehen. Wenn du ausatmest, dein Becken nach hinten kippst, spüre wie dein Rücken etwas buckelig werden darf.
  • Finde für dich so gut es geht einen angenehmen Bewegungsbereich!
  • Erinnere dich: Die weiche Grenze beginnt dort, wo Bewegung überhaupt anfängt. Und sie endet dort, wo es unangenehm zu werden droht. Du darfst innerhalb deines weichen Grenzbereichs bleiben!!!

Rückenwelle auf dem Stuhl

Den Rücken bewegen

  • Wenn sich dein unterer Rücken mit der Beckenwiege gut bewegen kann, lass die Bewegung von unten nach oben weiter durch deine Wirbelsäule und deinen ganzen Oberkörper fließen:
  • Kipp dein Becken nach hinten und nimm deinen Bauch dabei etwas nach innen. Dabei darf auch der Oberkörper etwas einsinken, deine Rippen etwas nach innen gehen, deine Schultern etwas nach vorne einsinken.
  • Kipp dein Becken dann wieder nach vorne – dein Bauch darf sich etwas nach vorne schieben, dein unterer Rücken sanft (aber nicht zu sehr) hohl werden, dein Brustbein sich heben und deine Schultern etwas zurück rollen.
  • Lass die Bewegung immer wieder unten von deinem Becken aus beginnen.
  • Das Vor- und Zurückwiegen deines Beckens leitet die Bewegung ein. Die Bewegung pflanzt sich vom unteren Ende deiner Wirbelsäule fort bis hoch zum Scheitel, wenn dein Kopf sich aufrichtet.
  • Am Ende gönn dir wieder eine Pause. Du darfst dich nach vorne lehnen und die Unterarme auf die Oberschenkel stützen, wie ein Kutscher auf dem Kutschbock. Oder wenn du magst, lehn dich zurück in deinem Stuhl.

Die Schultern atmen spüren

Den Schultern Aufmerksamkeit schenken und weicher werden

  • Diese Übung funktioniert auf dem Stuhl genauso wie im Stehen
  • Lass deine Arme locker an deinen Seiten hängen. Spüre zunächst deine Atmung: Bauch und Brustraum dürfen sich ausdehnen mit der Einatmung, und loslassen mit der Ausatmung.
  • Kannst du bemerken, dass durch das Ausdehnen des Brustkorbs in der Einatmung auch deine Schultern sanft angehoben werden? Ist es möglich, dies geschehen zu lassen, ohne einzugreifen, und ohne es absichtlich muskulär „machen“ zu müssen?
  • Erlaube dir ein paar Atmungen, die Schultern allein vom Atem wiegen zu lassen.

Je eine Schulter hochziehen und senken

Die Schultern mobilisieren

  • Wenn du deine Schultern ganz passiv hast atmen lassen, hast du wahrscheinlich gemerkt, wie die Einatmung sie anhebt, und die Ausatmung sie sinken lässt. Jetzt mach es genau anders herum: Fokussiere dich auf die Ausatmung!
  • Auf dem Stuhl sitzend, schiebe ausatmend dein rechtes Gesäß tiefer in die Sitzfläche, und lass dabei deine rechte Schulter höher steigen (Wenn du stehst, schiebe deinen rechten Fuß tiefer in den Boden, und lass deine rechte Schulter höher steigen). Atme ein und kehre zur Mitte zurück.
  • Dann ausatmen und das linke Gesäß tiefer in die Unterlage schieben, und die linke Schulter höher steigen lassen.
  • Du darfst dabei an einen Baum denken, der nur deshalb in die Höhe wachsen kann, weil er stabil und fest verankert mit seinen Wurzeln in den Boden geht. Du schiebst dich also ausatmend tiefer in den Boden, und kannst daher umso sicherer auf der jeweiligen Seite emporwachsen mit deiner Schulter.
  • Vielleicht kannst du dabei etwas von der Geduld eines Baumes an den Tag legen: Du darfst dir Zeit nehmen, musst nirgendwo ankommen, kein Ziel erreichen. Einfach ein wenig die Schultern heben und senken.
  • Kannst du bemerken, wie durch dieses Heben und Senken deiner Schultern eine leichte Seitneigung deiner Wirbelsäule verursacht wird? Erlaube deiner Wirbelsäule, sich sanft zu verbiegen, ohne dabei zu sehr zusammen zu sinken. Wie ein Baum im Wind, der sich etwas neigt, aber immer noch in die Länge strebt.
  • Vielleicht wiederholst du das fünf mal zu jeder Seite, oder so lange, wie du magst.

Schultern kreisen einzeln

Den Schultergürtel aktivieren

  • Wenn du deine Schultern heben und senken konntest, dann baue jetzt noch eine Richtung mehr in die Bewegung ein. Lass deine rechte Schulter nach vorne gehen, nach oben, nach hinten und dann wieder nach unten.
  • Dann die linke: Nach vorne, nach oben, nach hinten, nach unten. Vielleicht kannst du beide Schultern gleichzeitig in diese Bewegungsrichtung bringen: Wenn die rechte nach hinten geht, ist die linke grade dabei, nach vorne zu gehen. Lass auf diese Weise beide Schultern rückwärts rotieren, versetzt zueinander.
  • Nach ein paar Wiederholungen kannst du nochmal die Richtung wechseln: Die Schultern gehen jetzt als erstes nach nach vorne und unten, und dann nach hinten und oben. Damit kreisen die Schultern vorwärts.
  • Am Ende roll nochmal beide Schultern locker rückwärts. Lass die Arme gelöst sinken. Wenn du sitzt, leg die Hände in deinen Schoß. Lass ein paar Atmungen fließen, in denen du dich kaum bewegst, und nichts tun musst. Erlaube dir, währenddessen eine minimale Bewegung in deinem Oberkörper nur zu denken: In den Einatmungen denke dir, dass dein Brustbein minimal höher steigt. In den Ausatmungen denke, dass deine Schulterblätter etwas den Rücken hinunter sinken.

Auch diese Übung funktioniert auf dem Stuhl genauso wie im Stehen.

Schultern kreisen beidseitig

Eine weitere Variante der Schulterrotationen

  • Genauso wie einzeln kannst du auch beide Schultern gleichzeitig kreisen lassen, zunächst einige Male vorwärts, dann einige Male rückwärts.
  • Hierbei kannst du ganz bewusst einen tieferen Atem durch die Bewegung fließen lassen – vielleicht einatmend die Schultern in die Aufwärtsrichtung bewegen, und ausatmend in die Abwärtsbewegung sinken lassen.
  • Am Ende halte wieder einen Moment inne und erlaube deinem Brustbein, sich minimal aufzurichten, und deinen Schulterblättern zu sinken.

Umarmen

Den Bewegungsradius von Schultern und Armen erforschen

Vielleicht kannst du dich an eine Situation erinnern, wo jemand auf dich zugelaufen kam, und du hast weit die Arme ausgebreitet und diesen Menschen in die Arme geschlossen? Wenn du in der letzten Zeit bemerkt hast, dass solch eine Bewegung nicht oder kaum mehr möglich ist mit deinen Armen, und dir Schmerzen bereiten würde, dann mach hiermit eine ganz vorsichtige Übung daraus. Damit kannst du dich behutsam, Stück für Stück, dieser Bewegung annähern.

  • Lass deine Arme locker rechts und links von deinem Oberkörper hängen. Dann beginne, sie wie Flügel eines Vogels zu den Seiten auszubreiten – zunächst nur ein kleines Stück, und dann lass die Arme wieder sinken.
  • Auch hier gilt wieder das Prinzip der weichen Grenze: Geh nur so weit, wie es für deine Schultern okay ist, selbst wenn dein Kopf und dein Ehrgeiz vielleicht weiter gehen wollen.
  • Nach ein paar Wiederholungen der Bewegung nach außen geh auch nach innen: Nimm die Arme locker vor deinem Oberkörper zusammen, als wolltest du dich selbst umarmen. Und wenn es geht, tu genau das: Breite die Arme aus, und dann umarme ich selbst! Nimm dich selbst in den Arm, du hast es verdient.
  • Nach ein paar Wiederholungen bleibe wenn möglich in einer lockeren Umarmung, und wiege dich ein paar Mal hin und her. So wie du einen anderen lieben Menschen vielleicht auch ein paar mal hin und her knuddeln würdest …

Den Pullover ausziehen

Die Schultern bewegen und erwärmen (im Sitzen oder Stehen)

  • Als wolltest du einen engen Pullover von deinem Oberkörper nach oben wegstülpen, überkreuze die Arme vor deinem Bauch.
  • Tu so, als wolltest du die unteren Ränder eines Pullovers greifen und diesen dann weiter nach oben ziehen. Lass deine Ellenbögen in der Bewegung voran gehen.
  • Geh zunächst mit den Ellenbögen nur auf Schulterhöhe. Lass dann die Arme nochmal komplett sinken und sich locker nach unten und zu den Seiten ausschlendern.
  • Wiederhole diese Bewegung ein paar mal und spüre, wie weit die Schultern mit hoch gehen wollen.
  • Wenn es Schmerzen oder Anspannung gibt, bleibe bei einer kleinen Bewegung. Bleibe in deiner weichen Grenze!
  • Wenn es sich danach anfühlt, darfst du größer werden, und den Pullover in deiner Vorstellung weiter noch oben ziehen, bis schließlich über Kopf, und dann die Arme weit über die Seiten nach außen und unten sinken lassen.
  • Nach jedem Anheben dürfen die Arme immer wieder ausschlendern und deine Schultern sich lockern. Wenn nichts dagegen spricht, wiederhole diese Bewegung, bis sich ein wenig Wärme in deinen Schultern breit macht.

Ellenbögenkreisen

Die Schulterbewegungen intensivieren

  • Wenn das „Pullover-Ausziehen“ für dich funktioniert hat, kannst du probieren, die Schultern noch weiter zu erwärmen.
  • Lege dazu die Finger locker oben auf die Schultern bei deinen Schlüsselbeinen. Während die Hände in etwa dort bleiben, lass deine Ellenbögen weiter nach unten sinken. Dann vor dem Körper enger zusammen gehen. Dann hochsteigen, und dann wieder nach hinten und unten sinken.
  • Wenn du mit den Ellenbögen vor deinem Körper enger wirst, darf es auatmen. Wenn du hochsteigst und den Brustkorb weiter machst, kannst du einatmen.
  • Bewege deine Schultern weich – stell dir vor, dass du freundlich mit ihnen umgehst!
  • Dann kannst du ein wenig mit der Bewegung spielen: Erst lässt du beide Ellenbögen gleichzeitig vorwärts kreisen. Dann vielleicht auch gleichzeitig rückwärts. Dann einmal versetzt zueinander, erst vorwärts, dann rückwärts …
  • Am Ende halte wieder einen Moment inne. Spüre deinen Atem, lass die Schulterblätter gelöst nach hinten und unten sinken. Gönne Brustraum und Bauch die Ausdehnung und Entspannung, die sie jetzt gebrauchen können.

Drehung auf dem Stuhl

Die Wirbelsäule in der Drehrichtung aktivieren

  • Setz dich wieder auf die vordere Hälfte der Sitzfläche.
  • Leg die Hände in deinem Schoß ineinander, sodass eine Hand unten und die andere oben liegt, und die Handinnenfläche nach oben zeigt.
  • Wenn du ausatmest, dreh deinen Oberkörper sanft nach rechts. Du wirst bemerken, dass dann deine rechte Hand von der anderen Hand weg gleitet.
  • Wenn du einatmest, dreh dich wieder in die Mitte zurück, und schieb die Hände wieder ineinander. Genauso dreh nach links, und die linke Hand gleitet weg von der rechten.
  • Wiederhole einige Male mit deinem fließenden Atem. Bleibe in deiner weichen Grenze. Spüre deine Wirbelsäule, und widerstehe der Tendenz, bei der Drehung zur Seite kleiner zu werden und einzusinken. Im Gegenteil: Jedes mal wenn du zur Seite drehst, stell dir wieder vor, dass die Ausatmung dich tiefer in deine Sitzfläche wurzelt und dich wie ein Baum nach oben wachsen lässt.
  • Wenn du dich wohl fühlst mit der Bewegung und sie ein wenig intensivieren möchtest, lass die jeweilige Hand weiter gleiten und den Arm sich zur Seite etwas ausbreiten – wie eine einladende Geste mit deiner Hand.

Gleitender Fuß

Die Beine bewegen von der Mitte aus

Die folgende Bewegung scheint eine Bewegung des Fußes zu sein. Hauptsächlich ist sie aber eine subtile Aktivierung deines Kraftzentrums in deiner Mitte.

Dazu ein technischer Vergleich: Vielleicht kennst du die Hydraulikfunktion eines Baggers oder eines Krans? Mithilfe einer kraftvollen Pumpe wird Öl mit hohem Druck durch Schläuche gepumpt. Damit können Kolben nach vorne geschoben oder zurückgezogen werden. Der Arm eines Kranes kann damit gehoben oder in die Länge ausgefahren werden, oder eben wieder zurückgezogen. Scheinbar macht der lange Arm des Kranes die Arbeit, doch das eigentliche Kraftzentrum des Kranes sind der Motor und die Pumpe in seiner Mitte, wo der nötige Druck erzeugt wird.

Genauso in dieser Übung mit der Länge deiner Beine: Du wirst scheinbar deine Beine und Füße bewegen, aber entscheidend ist dein Kraftzentrum in deiner Mitte, bei deinem Bauch.

Gleitender gebeugter Fuß:

  • Setz dich wieder an die vordere Kante deines Stuhls.
  • Die Hände kannst du in deinen Schoß vor deinen Bauch legen – ein bisschen so, als würden deine Handinnenflächen zu einer Wärme in deinem Bauch spüren, die für Kraft und Energie steht.
  • Wenn du magst, kannst du die Übung mit der Vorstellung verbinden, einatmend Energie in deinem Bauch zu sammeln, und dann ausatmend zur Verfügung zu haben, um etwas nach vorne zu schieben oder ausatmend wieder zurück zu ziehen – eben so wie die Hydraulik.
  • Atme also ein zu deinem Bauch hin, und mit der nächsten Ausatmung schiebe deine rechte Ferse über den Boden gleitend nach vorne. Verweile mindestens eine Einatmung, mit der du Energie in deiner Mitte sammelst. Mit der nächsten Ausatmung ziehe mit dieser Energie aus deiner Mitte deinen Fuß wieder zurück.
  • Wiederhole dies mit dem linken Bein:
  • Einatmen – Energie sammeln. Ausatmen – die Ferse nach vorne schieben. Einamten – bleiben. Ausatmen – die Ferse wieder zurück ziehen. Der Fuß winkelt sich beim nach vorne Gehen ein wenig ein, deine Zehen ziehen etwas hoch.
  • Wiederhole dies einige Male. Wenn du zwischenatmen musst, erlaube dir immer wieder frei gelassene Atmungen zwischen den Bewegungen.

Gleitender gestreckter Fuß:

  • Die gleiche Bewegung kannst du mit gestrecktem Fuß ausführen. D.h. wenn du dein Fuß nach vorne schiebst, mach ihn jetzt lang, wie einen eleganten Fuß beim Ballett.
  • Anders als beim Ballett kommt es hier aber nicht darauf an, wie es aussieht, sondern wie du dich dabei fühlst: Es reicht eine kleine Bewegung, und du darfst in deiner weichen Grenze bleiben.

Den Körper wahrnehmen auf dem Stuhl

Innehalten und nach Möglichkeit entspannen

  • Beende deine Übungsreihe auf dem Stuhl mit einer kleinen Pause.
  • Bevor du zur nächsten Aktivität gehst, nimm dir Zeit, deinen Körper nochmal zu spüren: Hat sich etwas verändert?
  • Wie geht es dir? Gibt es Angenehmes wahrzunehmen, oder auch Unangenehmes? Oder Belangloses?
  • Erlaube dir, noch einen Moment zu sitzen und nichts tun zu müssen.

Yoga-Übungen im Liegen

Achtsames Hinlegen und Aufstehen

Auf den Boden kommen – und wieder zurück

Für viele Leute ist es nicht selbstverständlich, sich auf den flachen Boden legen zu können. Daher beinhaltet dieses Programm die Übungen im Sitzen auf dem Stuhl, und auch Übungen im Stehen. Die Übungen im Liegen ermöglichen aber auch einige Vorteile, daher laden wir dich ein, für dich eine Möglichkeit des Liegens zu finden. Im Bett oder auf einer erhöhten Klappliege ist dies oftmals gut möglich, weil die Kante höher steht und man sich nur hinsetzen und sinken lassen muss. Das Hinlegen auf den tiefliegenden Boden dagegen bereitet oft Schmerzen in den Knien, Hüften oder im Rücken, und ist mit viel Anspannung verbunden. Die folgende Art und Weise sich hin zu legen hat sich für viele Menschen bewährt und kann an einigen Stellen unnötige Anspannung und Schmerzen vermeiden.

Das Hinlegen: Stell dich auf deine Übungsmatte. Ggf. stell dir einen Stuhl zur Seite, auf den du dich beim nach unten Gehen aufstützen kannst. Setze einen Fuß nach vorn und stütze dich mit beiden Händen auf das Knie darüber. Bring dein Hauptgewicht auf diesen Fuß, und setze den anderen Fuß einen Schritt nach hinten. Alternativ kannst du auch die Hände auf die Stuhlfäche neben dir stützen.

Von hier aus hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du setzt von hier aus eine Hand auf den Boden, oder du setzt erst dein hinteres Knie auf den Boden und dann die Hände. Wenn beide Hände und ein Knie auf dem Boden sind, kannst du den anderen Fuß ebenfalls nach hinten ziehen und landest damit im sogenannten Vierfüßlerstand.

Aus dem Vierfüßler lass dein Gesäß zu einer Seite sinken – ähnlich wie du es vielleicht schonmal bei einer Katze oder einem anderen Tier gesehen hast, das sich gemütlich hinlegt. Auf diese Weise kannst du dich auf eine Seite setzen, und dann langsam auf die Seite legen, wenn du Stück für Stück die Arme wegnimmst und deinen Oberkörper ablegst. Von der Seite lass dich schließlich in die Rückenlage rollen. Von hier aus kannst du die Körperwahrnehmung oder einige Bewegungen üben.

Das Aufstehen: Oftmals bekommt man zu hören: „Das Hinlegen geht ja noch, aber hoch komm ich dann nicht mehr!“ Im Zweifelsfalle übe deshalb das Aufstehen im Kurs mit einer Begleitung, und lass dir aufhelfen vom Übungsleiter, wenn es alleine nicht geht. Vielleicht ist die hier geschilderte Weise aber doch möglich, wenn du dir die Zeit dafür gönnst und es wirklich als eine Übung betrachtest. Im Grunde geht es genauso wieder hoch wie zuvor runter:

Aus der Rückenlage winkle die Beine an und lass sie zu einer Seite sinken. Auf diese Weise roll dich in die Seitlage, und zieh dich dort etwas zusammen. Von dort kannst du zuerst den Oberkörper hochdrücken und dich seitlich aufsetzen, und dann in den Vierfüßlerstand kommen.

Von hier aus hast du wieder mehrere Möglichkeiten:

Du könntest zuerst einen Fuß nach vorne ziehen und aufsetzen, und dann die Hände auf dieses Knnie stützen. Oder du stützt die Hände auf den Stuhl neben dir, drückst dich erstmal von dort aus hoch in einen Kniestand, und bringst von dort aus einen Fuß nach vorne. Wenn ein Fuß vorne aufgestellt ist, bring mehr Kraft auf diese Fußsohle und drück dich nach oben, bis du auf beiden Füßen zum Stehen kommst.

Richte ich ganz auf, und prüfe, ob dein Kreislauf nach dem längeren Liegen schon bereit ist, mit zu machen. Falls dir duselig ist, setz dich erstmal auf den Stuhl und entspann noch einen Moment.

Hilfsmittel beim Liegen

Die Bodenlage angenehmer machen

Nicht nur das Hinlegen und Aufstehen können eine Zumutung sein, auch das Liegenbleiben auf einer ebenen Fläche kann für den Körper sehr ungewohnt und nicht lange aushaltbar sein. Du darfst dir daher eine Vielzahl von Hilfsmitteln gönnen, die es weicher und angenehmer machen.

Unter dem ganzen Körper darf es weich sein. Eine Standard-Yogamatte ist meistens zu hart, und selbst dickere Gymnastikmatten federn nur wenig. Sorge also dafür, dass du im Zweifelsfalle mehrere Decken unter dich legst, bis es weich genug für dich ist. Wenn du Glück hast, hat dein Übungsleiter im Kurs eine professionelle weich federnde Matte für dich.

Nutze die Decken selbstverständlich auch, um dich bei längerem Liegen warm einzupacken. Z.B. beim Bodyscan.

Unter den Knien ist bei den meisten Menschen ein wenig Luft wenn die Beine lang auf dem flachen Boden abgelegt sind. Je mehr du die Knie entspannst, desto mehr sinken sie in diesen Freiraum hinein – bis irgendwann auch sportlich geübte Knie eine Spannung spüren, die sich durch dieses Durchhängen und Sinken ergibt. Gönne dir daher eine Faszienrolle oder eine gerollte Decke unter den Kniekehlen! Du kannst auch Sitzkissen nehmen, dann aber am besten gleich unter jedes Knie eines, da ein einzelnes Kissen meist zu schmal ist und die Beine dann runter rutschen.

Du wirst merken, dass dies auch deinen unteren Rücken entlastet: Die Beine ganz lang zu machen ist nicht einfach! Du merkst dies auf dem Boden und auch in den dehnenden Yoga-Vorbeugen – wenn du die Beine strecken willst, wirkt dies auch auf die Stellung deines Beckens, und diese wirkt wiederum auf deinen unteren Rücken. Gönn dir Entspannung! Du musst jetzt keine Dehnübungen machen oder deine Beweglichkeit trainieren – hier darfst du Becken und Beine bestmöglich ablegen.

Unter deinem Hinterkopf empfiehlt sich ebenfalls eine leichte Erhöhung. Die Halswirbelsäule sollte in Verlängerung der Brustwirbelsäule liegen, oder ein kleine wenig zur Brust hin geneigt. Spontan nehmen viele Menschen dazu ein Sitzkissen, doch dies ist meist etwas zu viel des Guten und beugt die Halswirbelsäule zu stark ein. Wir empfehlen daher immer eine Decke zu nehmen, denn diese kannst du in jede gewünschte Dicke falten. Alternativ gibt es auch rechteckige flache Schaumstoffpolster, die schön weich sind und zu verschiedenen Höhen gestapelt werden können.

Sparsha Mudra

Die Hände auf Bauch – die Atembewegung erspüren

Lege deine Hände auf deinen Bauch, sodass die kleinen Finger auf Höhe des Bauchnabels liegen. Lass deine Ellbögen sinken, sodass sie irgendwo neben dir aufliegen und du keine Anspannung in den Armen halten musst. Wenn du kannst, lass die Spitzen deiner Mittelfinger sich knapp berühren. Sollten sie zu weit auseinander liegen, wenn du deine Arme sinken lässt, ist dies auch okay!

Kannst du spüren, wie das, was unter deinen Händen liegt, von deiner Atmung sanft bewegt wird? Wenn du einatmest, hebt sich dein Bauch unter deinen Händen etwas an. Wenn du ausatmest, sinkt die Bauchdecke unter deinen Händen zusammen. Vielleicht merkst du sogar, dass der Abstand zwischen deinen Fingerspitzen sich mit der Einatmung vergrößert, und mit der Ausatmung verringert.

Erlaube dir einen Moment so zu atmen. Lass deinen Bauch sich mit der Atmung wiegen. Wenn du kannst, dann ganz ohne einzugreifen. Erlaube dem Bauch, sich seinen Raum zu nehmen, ganz natürlich, so wie er es braucht. Und erlaube ihm auch immer wieder loszulassen – zu entspannen, so gut es geht.

Schulterwiege

Die Schultern bewegen aus der Seitlage

Leg dich auf deiner weichen Unterlage auf eine Seite. Leg eine Decke unter dein Ohr, sodass dein Kopf nicht zu tief zur Seite herunter sinken muss. Zieh beide Knie heran, sodass dein Beine rechtwinklig liegen und sich eine stabile Seitenlage ergibt. Jetzt strecke beide Arme vor dir auf dem Boden aus, in die Richtung, in die du schaust. Lege dir Handinnenflächen aufeinander, und strecke beide Arme locker, aber ganz durch. Beginne nun, die oben liegende Hand vor und zurück zu ziehen. Sie gleitet dann etwas über die unten liegende Hand hinaus nach vorn, und zieht sich wieder zurück, vielleicht bis auf den unten liegenden Unterarm – wie ein Gleitschuh auf einer Schiene. Lass deinen Atem durch die Bewegung fließen – in die eine Richtung ein, in die andere aus, so wie es sich für dich ergibt.

Wenn du deinen oberen Arm vor und zurück schiebst und dabei gestreckt lässt, kannst du bemerken, dass deine Schulter gar nicht anders kann, als ebenfalls vor und zurück zu gehen? Und kannst du bemerken, dass die Bewegung einen mittleren Bereich hat, in dem sie ganz weich sein kann, und dass es zu den äußeren Rändern hin, je weiter du gehst, immer fester wird? Du darfst deinen weichen Bewegungsbereich finden und darin bleiben. Wiederhole die bewegung ein paar Atmungen, dann lass den oberen Arm noch mal irgendwo ganz locker sinken.

Schulterzirkel aus der Rückenlage

Einen schmerzfreien Bewegungsradius ausloten

Bevor du die Seite wechselst nach dem ersten Durchgang Schulterwiege, bleibe noch einen Moment. Lass den Ellbogen deines oben liegenden Arms nach oben steigen und leg deine Fingerspitzen locker auf die Schulter. Dein Oberarm dürfte dann in etwas senkrecht über deiner Schulter stehen. Beginne, mit diesem Ellbogen kleine Kreise in die Luft zu malen. Schenke deinem Atem dabei viel Aufmerksamkeit – vielleicht magst du die eine Hälfte einer Umdrehung einatmen, und die andere aus? Lote aus, wie weit sich die Schulter bewegen lassen will. Bleibe dabei auf jeden Fall in deinem schmerzfreien und weichen Bwegungsbereich. Nur wenn die Schulter dich zu einlädt, werde größer im Radius.

Wiederhole einige Male mit einem fließendem Atem, dann lass den Arm wieder locker sinken und eine Pause machen.

Wenn deine Schulter sich darin wohl gefühlt hat, kannst du noch eine Dehnung an die Bewegung anschließen. Fahre dazu deinen Arm über deiner Schulter lang nach oben aus – wie eine Antenne. Deine Hand schwebt dann etwa über deinem Ohr. Lass diesen Arm sich weiter nach hinten lehnen – in der Vorderseite deines Brustraumes sollte es dann zu dehnen beginnen. Geh soweit in die Dehnung wie du dich damit pudelwohl fühlst. Du darfst dies einige Atmungen halten, und jederzeit lösen.

Lass dann den Arm wieder sinken und eine Pause machen.

Im Anschluss wälze dich gemütlich auf die zweite Seite und wiederhole die Schulterwiege und den Schulterzirkel.

Beckenwiege

Becken und unteren Rücken mit ein- und Ausatmung bewegen

Auf dem Rücken liegend, stell deine Füße auf, sodass die Beine angewinkelt sind. Wenn du schonmal eine Faszienrolle unter deine Knie gelegt hast, stell dir vor, dein Becken wäre jetzt solch eine Faszienrolle. Du kannst dein Becken nach vorne rollen, in Richtung deiner Füße. Es macht dann wieder eine Kippbewegung, und dein unterer Rücken wird hohler. Und du kannst dein Becken in Richtung deines Oberkörpers rollen. Dein unterer Rücken schiebt sich dann tiefer in den Boden und macht sich ganz flach.

Roll dein Becken sanft vor und zurück. Beim nach vorne rollen atme angenehm tief ein. Beim Rollen in deinen Oberkörper hinein atme tief aus. Beim Einatmen erlaube dir einen dickeren Bauch zu machen. Beim Ausatmen kannst du den Bauch sanft nach innen ziehen. Bemerke, wie durch dieses Vor- und Zurückwiegen deines Beckens der unterer Rücken bewegt und aktiviert wird.

Apanasana

Beine-zum-Bauch-Position

Zum Ausgleich nach der Beckenwiege ziehe beide Knie und Oberschenkel zum Oberkörper heran. Solltest du mit den Armen und Händen nicht bis um die Knie fassen können, wirf einen Gurt wie ein Lasso um deine Knie und ziehe, wenn möglich, damit die Beine heran.

Spüre, wie dein unterer Rücken dadurch etwas gerundet wird. Vielleicht ist es angenehm, ihn ein wenig über die Unterlage unter dir zu rollen, oder hin und her zu wiegen.

Pavana Mukta Kriya

Sanfte „Blasebalg“-Atmung

 

Auf dem Rücken liegend, ziehe zunächst dein rechtes Knie mit beiden Händen näher zu deinem Oberkörper heran. Das andere Bein darf locker lang bleiben. Du kannst in die rechte Kniekehle greifen, oder vorne um dein Knie, wenn dies möglich ist. Sofern es nicht möglich ist, probier es mit einem Gurt, den du um dein Knie legst, oder in deine Kniekehle.

Spüre wie dein Oberschenkel damit näher an deinen Bauch herankommt, und ihn vielleicht schon ein wenig einengt beim Atmen. Gib dem Bauch in der Einatmung daher noch ein wenig mehr Platz, und lass Oberschenkel und Knie einatmend ein wenig von dir weg nach vorne gehen. Wenn du ausatmest, drücke dagegen sanft den Oberschenkel zu deinem Bauch heran. Stell dir vor, dass du behutsam einen Blasebalg zusammenpresst – dann strömt die Luft aus.

Wenn dein Oberschenkel nach vorne geht, atme also ein. Wenn du dich zusammendrückst, atme aus. Erlaube dem Atem darin, etwas länger und tiefer zu werden – aber ohne dich unter Leistungsdruck zu setzen. Auch in den Atemübungen gilt das Prinzip der weichen Grenze. Darfst spüren, bis wohin du dich noch wohlfühlst mit der Bewegung.

Atme ein paar mal mit deinem Bauch und deinem Oberschenkel zusammen. Erforsche, was sich im Bauchbereich spüren lässt, in deinem Hüftbereich, auch im unteren Rücken. Und was dein anderes Bein während dieser Bewegung macht.

Mach eine kurze Pause, in der du dein Bein, deine Amtung, deinen Bauch einen Moment wieder ganz los lässt. Dann wiederhole das ganze mit deinem linken Bein.

Supta Padangushtha Kriya

Ein-Bein-Streckung aus der Rückenlage

Ähnlich wie bei der Blasebalg-Atmung ziehe wieder dein rechtes Knie heran zum Oberkörper. Greife in die Kniekehle mit beiden Händen, oder lege einen Gurt dort entlang. Strecke dein Bein achtsam nach oben in die Luft, während du es immer noch mit den Händen und Armen oder mit dem Gurt hältst. Erlaube dir eine freundliche Dehnung an der Beinrückseite, und beuge das Bein dann gleich wieder in die Ausgangsposition zurück. Verbinde die Bewegung mit der Atmung: Einatmen kannst du das Bein in eine angenehme Länge strecken. Ausatmen lass es wieder in die Beugung sinken.

Wenn deine Beine lange nicht gedehnt wurden, kann diese Übung recht frustrierend sein, weil sich dein Bein weniger weit strecken lässt als dein Kopf es gerne möchte (oder weniger weit als du es im Kurs bei deinen Matten-Nachbarinnen siehst …). Lass den Kopf und deinen Ehrgeiz beiseite! Erlaube dir in deiner weichen Grenze zu bewegen, und einfach ein wenig in diese Richtungen zu atmen. Bis wohin kannst du die Bewegung für dich noch „weich“ nennen?

Wiederhole das ganze dann mit dem zweiten Bein.

Dvipada Kriya

Schulterbrücken-Bewegung

Die Wirbelsäulenbewegung: In der Rückenlage stell deine Füße auf, sodass deine Beine angewinkelt sind. Die Schulterbrücke ist eine rückenaktivierende Übung, doch sie beginnt wieder unten in deinem Becken, mit der Beckenwiege. Atme aus, und roll dein Becken ein. Atme ein, und erlaube dir eine sanfte Hohlwölbung in deinem unteren Rücken. Wiege dein Becken ein paar mal mit deinem Atem hin und her. Spüre, wie du deinen unteren Rücken in den Boden hineinrollst, und wieder etwas loslöst. Wenn du bereit bist, lass ide Bewegung weiter deine Wirbelsäule hinauf laufen: Atme aus, schiebe kräftiger die Füße in den Boden und hebe dein Becken. Lass einen Wirbel nach dem anderen sich von der Unterlage lösen. Stemme dich soweit hoch, wie du Kraft investieren möchtest. Dann lass die Wirbeläsule wieder Stück für Stück hinunter sinken, bis dein Becken wieder aufliegt. Denke dabei an eine kostbare Perlenkette, die du eine Perle nach der anderen von einer unterlage abhebst, und eine Perle nach der andern wieder ablegst.

WEnn du kannst, lass ganz gezielt deinen Atme durch dei Bewegung fließen: Ausatmen – roll das Becken ein und drück dich vom Boden ab, einatmen – heb dich weiter hinauf. Ausatmen – lass die Wirbelsäule wieder sinken, einatmen – leg das Becken ab und lockere dich wieder etwas. WEnn du merkst, du brauchst eine andere Art zu atmen, dann atme einfach frei.

Nach ein paar Wiederholungen mach eine Pause in Apanasana – zieh die Knie locker zum Oberkörper heran. Wenn nötig, benutze einen Gurt. Roll und schaukel deinen unteren Rücken ein wenig über die Unterlage.

Bewegung mit Schultern und Armen: Wiederhole die gleiche Bewegung. Deine Arme liegen locker neben dem Körper. Atme aus, schieb die Füße in den Boden, roll dein Becken ein. Sobald dein Bekcen abhebt, hebe acuh die Arme ü+ber vorn nach oben. Spüre, wie weit du in den Schultern gehen kannst: Möglicherweise überkopf die Arme hinter dir Richtung Boden, vielleicht aber auch nur bis in die Senkrechte – order irgendwie anders, so wie deine Schultern sich wohl fühlen. Kann das heben der Arme dir helfen, beim Anheben noch etwas merh Weite in den Brustraum zu bringen? Senke dann iwder die Arme, und senke deine Wirbelsäule Stück für Stück wieder in den Boden. Beginne von vorne, mit deinem Atem: Ausatmen – Hochstemmen, Becken und Arme heben. Einatmen – Arme weiter heben, noch ein bisschen Weite gewinnen im Brustraum. Ausatmen – hinunterrollen. Einatmen – locker atmen auf dem Boden.

Auch hier: Wenn du merkst, dein Atem kommt unter Anspannung, atme lieber frei, wie du es brauchst. Beobachte, wieviel Anstrengung die Bewegung dich kostet. Du darfst – wie immer – in deiner weichen Grenze bleiben.

Im Anschluss ziehe wieder die Beine locker zum Oberkörper heran, in Apanasana, und gönn dir eine Pause.

Supta Padangushthasana

Beinstreckung mit Gurt: Herausfordernde Dehnung

Vielleicht hast du bemerkt, dass in der Schulterbrücke deine Beinrückseiten gut unter Anspannung geraten sind? In der folgenden Dehnung kannst du diese Beinrückseitenmuskeln wieder ein wenig langziehen. Sei dir im Klaren, dass lang gehaltene Positionen und Dehnungen für Menschen mit Schmerzen schwieriger sind als weiche Hin- und Her-Bewegungen, in denen du dich jedes Mal an dein verträgliches Maß herantasten kannst. Auch in der Halteposition erlaube dir daher, dich heranzutasten. Du darfst dich hinein und wieder heraus bewegen und die Position so lange oder so kurz halten wie es sich für dich gut anfühlt. Du darfst dein verträgliches Maß an Dehnung aufbringen, die Intensität für dich dosieren.

Für diese Dehnung nimm deinen Gurt und lege ihn aus der Rückenlage um deine rechte Fußsohle. Halte den Gurt mit beiden Händen. Du darfst die Enden ein paar mal um die Hand wickeln, sodass du leichter den Zug halten kannst. Beginne dann, dein rechtes Bein mehr und mehr nach oben zu strecken und den Fuß in die Gurtspannung zu schieben. Wenn du kannst, streck das Bein im Knie ganz durch. Wenn nicht, bemerke dass auch schon vorher spürbar zu dehnen beginnt. Erlaube dir, die Dehnung ein paar Atmungen zu halten! Finde dein Maß in der Dehnungsspannung. Sei bereit, wieder zurück zu gehen oder ganz zu lösen, wenn es sich für dich danach anfühlt. Sei so freundlich mit deinen Muskeln, dass sie einen kleinen Moment der Dehnung vertrauen, und vielleicht noch etwas nachgeben können. Ist es möglich, auch hier mit der Ausatmung ein bisschen weicher zu werden?

Lass das rechte Bein wieder sinken, lockere es etwas auf dem Boden, und wechsle dann zur zweiten Seite.

Das Nadelöhr

Abduktoren-Dehnung (Apanasana-Variante)

In der Rückenlage stell zunächst wieder beide Füße auf und winkele die Beine an. Hebe deinen rechten Fuß, und schmiege ihn locker an die Außenseite deines linken Knies. Lass die Außenseite deines rechten Fußes dann beim linken Knie vorne an den Oberschenkel rutschen – so, als würdest du gemütlich im Café sitzen und deine Beine locker übereinanderschlagen.

Sanfte Bewegung: Wenn du jetzt mit deiner rechten Hand immer mal wieder dein rechtes Knie von dir weg schiebst, dürfte es in der rechten Hüfte schon ein wenig dehnen. Mit ein paar Atmungen kannst du hier dein rechtes Hüftgelenk mobilisieren.

Wenn das funktioniert, probier ob du weiter gehen kannst:

Gehaltene Dehnung: Dein rechter Fuß immer noch bei deinem linken Knie, schau ob du deinen linken Oberschenkel näher zu dir heran ziehen kannst. Nimm dazu einen Gurt, den du durch die Kniekehle legst, oder, wenn möglich, greife mit beiden Händen in die Kniekehle. Du dürftest ein ungewohnte Dehnung in der Außenseite deiner rechten Hüfte und deines rechten Gesäßes spüren. Genieße diese Dehnung für ein paar Atmungen. Wechsle dann die Seite.

Nava Kriya

Die „Bootbewegung“ / Kraft aus dem Bauch

Lege deine Hände auf deinen Bauch. Ziehe nacheinander beide Knie zum Oberkörper heran, und winkle damit deine Beine an. Spüre wie dein Bauch atmet, sich ausdehnt in der Einatmung, sich zusammenzieht in der Ausatmung. Du darfst dir vorstellen, dass du Energie sammelst in jeder Einatmung im Bauch. und ausatmend diese Energie frei werden darf für die nächste Bewegung. Atme also nochmal ein, und mit der nächsten Ausatmung schiebe beide Beine vondir weg und strecke sie nach oben zum Himmel. Mit der Einatmung, hole die Beine wieder zu dir heran und beuge sie. Spüre, wie weit oder wie wenig weit deine Knie in der Streckung gehen wollen. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, die Beine darin strecken zu können! Prüfe für dich, wie weit du die Bewegung noch weich nennen kannst, und erlaube dir einige Wiederholungen damit. Kannst du bemerken, dass die Oberschenkel ein wenig warm werden? Und dass dein Bauch diese Kraft in der Mitte halten muss? In jeder Ausatmung, zihe ie Bauchmuskeln aktiv nach innen. Prüfe auch, wie viele Wiederholungen hier gut für dich sind. Verlasse dich mehr auf dein Bauchgefühl als auf deinen Kopf und deinen kritischen Verstand. Es ist der Bauch, der hier arbeitet, der Kopf darf sich raushalten. Gönn dir eine Pause, vielleicht sogar, bevor du eine brauchst. Wenn dein Körper möchte, kannst du nach einer Pause gerne ein zweites oder drittes Mal erneut ansetzen.

Wie lange fühlst du dich wohl mit der Bewegung?

Wenn du endest, setze beide Füße nacheinander wieder auf den Boden und leg die Beine locker ab. Lass deinen Bauch wieder ganz frei atmen, lockere die Bauchdecke.

Sanfte Variante mit jeweils einem Bein: Sollte dies an irgendwelchen Stellen zu schwierig sein für deinen Körper, kannst du zunächst den linken Fuß auf dem Boden aufgestellt lassen und nur dein rechtes Bein nach oben bewegen. Auch hier nutze die Ausatmung, um nach oben zu schieben, und die Einatmung, um zurück zu gehen und wieder Energie zu sammeln. Dann wechsle die Seite.

Jatthara Parivrtta Kriya

Drehbewegung aus der Rückenlage

Stelle deine Füße auf und winke deine Beine an. Lass die Knie behutsam zu einer Seite sinken, bis die eine Gesäßseite langsam vom Boden abhebt. Zieh dich dann gleich wieder zur Mitte zurück und bewege zur anderen Seite. Erlaube deiner Wirbelsäule, sich in der Bewegung sanft zu verdrehen. Geh nur so weit zu Seite, wie du dich in der Wirbelsäule und in deinen Hüften vollkommen wohl fühlst. Mit der Atmung kannst du die Bewegung noch weicher werden lassen: Wenn du zur Seite bewegst, atme aus, um noch mehr Druck aus dem Oberkörper raus zu lassen. Einatmend zieh dich immer wieder zur Mitte zurück.

Matsyasana

Der Fisch – Rückbeuge aus der Rückenlage

Supersanfte Variante: In der Rückenlage lege eine flache Decke unter deine Schulterblätter. Falls du schmerzfrei beweglich bist, darf es auch ein höheres Polster sein. In diesem Falle lege ein Sitzkissen unter die Schulterblätter und eine flache Decke unter deinen Hinterkopf, sodass du nicht zu weit hintenüber hängst mit deinem Kopf und Nacken. In jedem Falle wird dein Brustkorb im Vergleich zum Rest des Oberkörpers etwas angehoben, und damit geweitet. Spüre, wie auch deine Bauchdecke sanft gestreckt wird. Kannst du etwas Dehnung für den Brustraum genießen? Die Streckung darf hier ganz ohne Anstrengung geschehen – lass dich noch ein bisschen tiefer in die Unterlage sinken, und die Vorderseite dankt es dir mit Weite. Sorge auch dafür, dass deine Oberarme gut aufliegen und sinken können.

Verweile in der Position ein bis zwei Minuten, oder wenn es dir gut geht darin, gerne auch länger.

Wenn du die Haltung auflöst, tu dies nicht ruckartig, sondern stelle einen Fuß wieder auf die Sohle, und wälze ich langsam zur Seite von den Polstern wieder herunter.

Schatz der Freude

Meditation für ein weites Herz

Die Matsyasana-Rückbeuge in der Rückenlage ist eine gemütliche Gelegenheit für die Meditation „Schatz der Freude“. Wenn du angekommen bist in der Position, die deinen Herzraum ganz praktisch etwas öffnet, gib dir einen Moment Zeit, deinen ganzen Körper zu spüren.

Welche Bereiche können jetzt entspannen? Welche sind dagegen unter Spannung? Vielleicht in einer angenehmen Spannung und Dehnung, vielleicht auch unangenehm? Gibt es etwas, das du verändern kannst in der Rückbeuge, um es dir nochmal etwas angenehmer zu machen? Oder kann vielleicht der Ausatem es nochmal ein wenig weicher werden lassen für dich?

Wenn du hier einen Moment bleiben und sein kannst, dann erlaube dir, deine Aufmerksamkeit auf etwas zu richten, was jetzt für dich angenehm ist. Das kann in deinemKörper sein, oder mit ganz anderen Dingen zu tun haben. Etwas, das du jetzt ganz unmittelbar wahrnimmst, beobachtest oder spürst. Oder etwas, an das du jetzt gerne denken möchtest. Wenn dir dies gelingt, kannst du bemerken, wie sich das in dir anfühlt? Kannst du deinem Brustraum erlauben, noch ein bisschen weiter zu werden, von innen heraus?

Kriya: Standbewegungen

Durch’s hohe Gras gehen

Sanft wiegende Ganzkörperaktivierung

Stell dir vor, du stehst vor einem Feld aus riesigem asiatischem Schilfgras. Es ist so hoch, dass es dir bis unter die Nase reicht, und steht so dicht, dass du es erst nach links und rechts beiseite schieben müsstest, wenn du hindurchgehen wolltest.

Daher halte die Hände vor deinem Oberkörper übereinander nach vorne, als wolltest du sie in einen Spalt zwischen die Grashalme stecken. Schiebe die Halme sanft nach links und verlagere dabei dein Gewicht mehr auf den linken Fuß. Wechsle dann die Hände in die andere Richtung, schiebe das Gras nach rechts und verlagere dein Gewicht mehr auf den rechten Fuß. Auf diese Weise wiege deinen Körper ein paar Mal hin und her.Lass deinen Atem fließen in der Bewegung. Erlaube deinen Hand- und Armbewegungen, ein wenig geschmeidiger und runder zu werden. Vielleicht erinnert dich die Bewegung irgendwann tatsächlich an Gras, das sich ganz natürlich im Wind hin und her wiegt. Wenn du dich eingeladen fühlst, lass die Bewegung nach rechts und links etwas größer werden.

Wenn du endest, bleib einen Moment aufrecht stehen. Schließe einen Moment die Augen, wenn sich das für dich gut anfühlt. Möglicherweise schwingt es innerlich in dir noch ein wenig hin und her, und du lässt dich langsam wieder in deiner Mitte ankommen.

Durch’s nasse Gras gehen

Behutsam das Gleichgewicht herausfordern

Steh locker aufrecht auf deiner Unterlage, und beginne dein Gewicht mal mehr auf den linken, mal mehr auf den rechten Fuß zu verlagern. Schieb das Gewicht auf den linken Fuß, und beginne deine rechte Ferse mehr abzuheben. Dann Gewicht auf den rechten Fuß, und linke Ferse hebt ein wenig. Die Ballen vorne bleiben noch auf dem Boden. Wiege dich auf diese Weise ein paar mal hin und her.

Jetzt stell dir vor, du stündest in einem niedrigen Gras, ein ganz normales, europäisches, das dir bis zu den Knöcheln oder den Waden reicht. Weil es nass ist, möchtest du nicht einfach drauflos hindurch laufen und dir die Füße voll Wasser streifen. Stattdessen ziehst du deinen Fuß immer möglichst senkrecht nach oben, und tauchst ihn möglichst senkrecht und spitz wieder in das Gras hinein. Probiere also, ob du zunächst die Ferse und dann auch den Ballen und die Zehen vom Boden abheben kannst. Dann senke wieder Fußspitze, Ballen, die Fußaußenkante und schließlich die Ferse in den Boden. Wiege dich auch damit von einer Seite zur anderen.

Experimentiere ein wenig, wie hoch du die Füße heben magst. Es kann gut möglich sein, dass dir das Balancieren auf einer Seite leichter fällt als auf der anderen (man hat immer eine gute und eine bessere Seite!). Dann geh einfach nur so weit, wie es auf der schwierigeren Seite geht.

Steh dann wieder einen Moment stabil in der Mitte. Diese Übung kannst du erweitern und zum „Kranich“ werden lassen:

Der Kranich

Sanftes Flügelschlagen in der Balance

Die Armbewegung: Breite deine Arme zu den Seiten aus wie Flügel, und lass sie locker wieder zurücksinken. Verbinde die Bewegung mit einem Atem, mit dem du dich wohl fühlst. Spüre, wie hoch die Arme gehen möchten.

Mit Beinbewegung: Wenn du ausreichend Gleichgewicht finden kannst, verlagere bei diesem Flügelschlagen dein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Während du die Arme hebt, löse jeweils einen Fuß vom Boden ab – so wie beim „Durch’s nasse Gras gehen“. Wiege dich damit hin und her – ganz locker, und wenn du magst, kannst du die Bewegung größer und fließender werden lassen.

Der Kranich ist auch in Vorbild im Kung Fu – vielleicht bringt dich das auf eine innere Idee in dieser Bewegung?

Umarmen

Die Arme ausbreiten und schließen

Diese Übung funktioniert im Stehen genauso wie im Sitzen:

Nach dem Ausbreiten der Arme zur Seite, schließe die Arme um deinen Oberkörper – du darfst dich ein paar mal selber umarmen und knuddeln!

Den Pullover ausziehen

Stehende Variante. Schultermobilisierung.

Diese Übung funktioniert im Stehen genauso wie im Sitzen.

Als wolltest du einen engen Pullover von deinem Oberkörper nach oben wegstülpen, überkreuze die Arme vor deinem Bauch. Tu so, als wolltest du die unteren Ränder eines Pullovers greifen und diesen dann weiter nach oben ziehen. Lass deine Ellbögen ain der Bewegung voran gehen. Geh zunächst mit den Ellbögen nur auf Schulterhöhe. Lass dann die Arme nochmal komplett sinken und sich locker nach unten und zu den Seiten ausschlendern. Wiederhole diese Bewegung ein paar mal und spüre, wie weit die Schultern mit hoch gehen wollen.

Wenn es Schmerzen oder Anspannung gibt, bleibe bei einer kleinen Bewegung. Bleibe in deiner weichen Grenze! Wenn es sich danach anfühlt, darfst du größer werden, und den Pullover in deiner Vorstellung weiter noch oben ziehen, bis schließlich über Kopf, und dann die Arme weit über die Seiten nach außen und unten sinken lassen.

Nach jedem Anheben dürfen die Arme immer wieder ausschlendern und deine Schultern sich lockern. Wenn nichts dagegen spricht, wiederhole diese Bewegung, bis sich ein wenig Wärme in deinen Schultern breit macht.

Die Palme (Konasana)

Seitliche Flankenstreckung aus dem Stand

Ausatmend wurzele deine rechte Ferse tiefer in den Boden und hebe dabei über die Seite deinen rechten Arm. Spüre, wie weit die Schulter heben möchte und sich dabei wohl fühlen kann. Einatmend kehre wieder in die Mittelposition zurück. Wechsle ausatmend zur linken Seite, und folge dann deinem Atem durch die Bewegung: Ausatmen heben, einatmen sinken. Wenn dein Atem nicht lang genug sein kann für eine entspannte Bewegung, erlaube dir, mehrere Atmungen pro Bewegung fließen zu lassen.

Kannst du spüren, dass das Heben deine Rippenflanke streckt und weitet?

Wenn du ein paar Atmungen auf einer Seite in der Flankenstreckung bleiben kannst, stabilisiere dein Becken in der Position, spann den Beckenboden etwas an, und dann gönn dir ein paar tiefere Atmungen in deinen Brustkorb und die gestreckte Rippenflanke hinein. Wieder hole dies mit der anderen Seite. Dann gönn dir wieder eine Pause, locker aufrecht stehend in der Mittelposition.

Falls ein Armheben zu schmerzhaft ist, kannst du alternativ das Schulterkreisen mit Flankenbetonung üben, siehe die Übung „Je eine Schulter hochziehen und senken“ auf dem Stuhl.

Der atmende Rücken: Utkata Kriya

Aktivierung der Rückenmuskulatur

Steh locker aufrecht, die Beine und Füße parallel zueinander. Beuge darin etwas federnd deine Knie – kannst du spüren, dass wenn du auch nur leicht in die Hocke gehst, dein unterer Rücken sich zu aktivieren beginnt? Intensiviere dies noch ein wenig, indem du leicht in die Hocke gehst und dabei deine Ellbögen vor dem Oberkörper zusammenziehst. Dein Rücken darf sich dabei sanft einkrümmen. Dann richte dich wieder auf, indem du die Beine ein bisschen streckst, deinen Rücken wieder lang machst und deine Ellbögen etwas hebst. Stell dir vor, du willst unter deinen Händen hindurch zum Horizont schauen und deine Augen gegen die helle Sonne abschirmen.

Finde für dich einen Atemfluß, der dich in der Bewegung gut unterstützt – einbeugend atme in die eine Richtung, dich aufrichtend atme in die andere Richtung. Auch beim Aufrichten bleibe mit den Beinen etwas in der Hocke. Lass den Rücken aktiv lang werden, aber richte dich nicht ganz in die Senkrechte auf – so bleibt dein Rücken aktiv und muss etwas arbeiten. Kannst du spüren, wie deine Rückenmuskeln warm werden? Stell dir vor, dass es die Rückenmuskeln selbst wären, die atmen – wie Lungen, die sich ausdehnen und wieder zusammenziehen. Die Energie aufnehmen und Kraft entfalten, mit Einatmung und Ausatmung.

Grätschvorbeuge: Prasarita Padottanasana

Genüßliches Dehnen für Beinrückseiten und Rücken

  • Für diese Übung brauchst du Klötze oder einen Stuhl neben deiner Matte.
  • Nach der Aktivierung deiner Rückenmuskeln gönne dir eine behutsame Dehnung – zieh die Muskeln wieder ein wenig lang. Am leichtesten kannst du dich aus dem Stand nach vorne unten beugen wenn deine Beine gegrätscht sind. Stell dich daher quer auf deine Matte und bring einen größeren Abstand zwischen deine beiden Füße. Wenn es sich für dich gut anfühlt, bis zu einer Beinlänge Abstand zwischen den Füßen.
  • Stell die Füße parallel und beuge zunächst die Knie ein wenig.
  • Senke die Hände vor dir Richtung Boden, aber nur auf eine gewisse Tiefe. Stütze dich dazu auf die Klötze oder auf den Stuhl. Probiere aus, wie tief du gehen kannst und möchtest.
  • Beginne dann, mehr und mehr deine Beine durch zu strecken. Falls das nicht geht, stütz dich ruhig wieder ein bisschen höher, z.B. indem du einen Klotz mehr unter die Hände baust. Es geht nicht darum, möglichst tief mit dem Oberkörper zu sinken, sondern erstmal darum, die Beine strecken zu können – vielleicht „zwiebelt“ das schon genug!
  • Falls es nur wenig dehnt, wurzele deine Fersen noch tiefer in den Boden, streck die Knie noch mehr durch und lass deine Sitzbeine hinten an deinem Gesäß noch ein wenig nach oben ziehen. Mach einen „Entenpopo“!
  • Erst wenn dann noch Spielraum ist, sinke noch ein wenig tiefer mit deinem Oberkörper.
  • Halte die Dehnung ein paar Atmungen.
  • Wenn du löst, beuge zunächst die Knie um die Spannung raus zu nehmen. Dann richte dich langsam wieder auf in deiner Wirbelsäule. 

Standwaage-Bewegung: Virabhadra-3-Kriya

Rückenkraft und Gleichgewicht

  • Stell dich in die aktive Hocke (Utkatasana), deine Knie leicht gebeugt, dein Rücken lang und etwas nach vorne gelehnt.
  • Aktiviere bewusst deinen Beckenboden, deine unteren Bauchmuskeln, und deine Rückenmuskeln.
  • Strecke beide Arme nach oben aus.
  • Verlagere dein Gewicht auf den rechten Fuß, und streck dein linkes Bein locker nach hinten aus, und verlagere deinen Oberkörper noch etwas weiter nach vorn.
  • Zieh das hintere Bein dann wieder zurück, und weiter durch nach vorne.
  • Gleichzeitig ziehe die Ellbögen vor dem Körper zusammen – Ellbögen und linkes Knie wollen zueinander ziehen.
  • Der Rücken darf sich dabei leicht krümmen.
  • Stell dann beide Füße wieder auf, und beginne mit der anderen Seite von vorn:
  • Richte deinen Rücken wieder auf, und strecke beide Arme nach oben aus.
  • Verlagere dein Gewicht auf den linken Fuß, und streck dein rechtes Bein nach hinten.
  • Streck den Oberkörper dabei nach vorne aus
  • Zieh das rechte Bein dann wieder zurück und das rechte Knie mit den Ellbögen zusammen
  • Finde deinen Atem, während du ein paar mal wiederholst.
  • Im Anschluss verweile ein paar Atmungen in Tadasana, dem aufrechten Stand.

Der Elefantenrüssel: Hastina Kriya

Schultern lockern, „frischen Wind“ durch Brust- und Schulterbereich wehen lassen

  • Lass die Arme ganz locker und passiv neben deinem Oberkörper hängen
  • Spür dich in dein Becken und beginne von deinen Hüftknochen aus, deinen Oberkörper nach links und rechts zu drehen
  • Kannst du bemerken, dass eine Fliehkraft auf deine Arme entsteht?
  • Lass die Arme vollkommen passiv „mitbaumeln“
  • Deine Armmuskulaturen machen rein garnichts!
  • Wenn sich Schultern und Wirbelsäule wohl fühlen in der Drehung, lass die Arme noch ein bisschen mehr schlendern und fliegen
  • Widerstehe weiterhin der Versuchung, dabei die Arme anzuheben
  • Die Bewegung der Arme entsteht immernoch rein durch die Zentrifugalkraft
  • Genieße damit, deine Schultern und deinen Oberkörper zu lockern
  • wie ein Elefant, der seinen Rüssel schwenkt 🙂

Standhaltungen

Aufrechter Stand: Tadasana

Locker stehen, den Körper ausrichten, den Atem spüren

  • Tadasana kannst du jederzeit nutzen, um innezuhalten
  • Die Position kann bedeuten, einfach locker zu stehen, ohne groß nachdenken zu müssen. Du kannst sie aber auch nutzen, um ganz bewusst deine Achtsamkeit durch deinen Körper fluten zu lassen.
  • Wenn es dir angenehm ist, schließe deine Augen, und wandere mit Aufmerksamkeit nach unten zu deinen Füßen.
  • Spüre, wie die Fußsohlen im Boden stehen, und ob du dort nochmal etwas verändern möchtest.
  • Spüre dann deine Knie, und streck die Beine locker durch, ohne zu große Spannung.
  • Bemerke, wie dein Becken jetzt gestellt ist: Kipp es ein paar mal sanft vor und zurück, und finde eine gute Mitte dazwischen, in der dein unterer Rücken gut aufgerichtet ist.
  • Spüre die Länge deiner Wirbelsäule hinauf bis zu den Schultern
  • Dein Brustbein darf sich leicht heben, deine Schultern etwas nach hinten unten gehen.
  • Deine Schulterblätter dürfen tiefer den Rücken hinunter sinken
  • Beobachte, wie dein Kopf balanciert.
  • Wenn du über die Füße in den Boden ausatmest, stell dir vor, wie deine Scheitelkrone noch ein wenig nach oben wächst – wie ein Baum, der in den Boden wurzelt und Höhe gewinnt.
  • Bemerke, wie du niemals vollkommen still stehst, sondern überall kleine Bewegungen wahrnehmbar sind.
  • Spüre deinen Atem, und erlaube ihm zu fließen und sich zu bewegen, während dein Körper einen Moment einfach dasteht.

Der Baum: Vrkshasana

Stehen auf einem Fuß

  • Kurz gesagt: Der Baum ist wie Tadasana, nur auf einem Fuß 🙂
  • Stufe 1: Schau zu deinen Füßen. Löse deinen rechten Fuß vom Boden, und stell dir rechte Ferse über dem linken Fußinnenknöchel an.
  • Bemerke, wie allein dies deine Standfläche auf dem Boden verringert, und möglicherweise schon eine Herausforderung an deinen Gleichgewichtssinn darstellt.
  • Zentriere die Hände vor deinem Herz in der Grußgeste (Namaskar Mudra).
  • Halte einen Punkt mit deinem Blick – so fällt es dir leichter, die Balance zu halten.
  • Stufe 2: Wenn du die Schwierigkeit erhöhen willst, stell die rechte Ferse oberhalb des linken Knies an der Innenseite des linken Oberschenkels an.
  • Richte dein Becken auf, und zieh das gehobene Knie noch ein kleines Stück nach hinten.
  • Hebe die Hände nach oben, und leg die Handinnenflächen über dem Kopf zusammen.
  • Die Arme strecken sich nicht ganz durch, sondern bilden eine runde „Baumkrone“, die Ellbögen leicht gebeugt.
  • Deine Schultern können damit locker bleiben und nach hinten unten sinken.
  • Stufe 3: Die rechte Fußsohle höher an der Innenseite des linken Oberschenkels, die Ferse bis unter die Hüfte ziehen.
  • Stufe 4: Wenn du ganz mutig bist, kannst du in jedweder Variante mal kurz die Augen schließen.
  • Wechsle dann selbstverständlich auch die Seiten

Die tiefe Vorbeuge: Uttanasana

Vorbeuge und Rückseitendehnung aus dem Stand

  • Ähnlich wie die gegrätschte Vorbeuge, nur die Beine parallel zu einander.

  • Nutze Klötze oder Stuhl!

  • Finde dein mögliches und angenehmes Maß an Tiefe in der Dehnung!

Der Schulterhebel: Tada Bandha Kriya

Sanfte Bewegung der Arme hinter dem Rücken

  • Im aufrechten Stand:
  • Steh locker aufrecht und stecke hinter deinem Rücken die Finger ineinander
  • Streck die Arme und roll die Schultern zurück
  • Atme tief ein und weite deinen Brustraum
  • Atme aus und hebele sanft die gestreckten Arme nach hinten, weg vom Körper
  • Atme ein und kehre mit den Armen wieder zurück
  • Wiederhole mit Aus- und Einatmung
  • Die Ausatmung entlässt Druck aus dem Oberkörper, und macht es daher leichter, in die Dehnung zu hebeln. Der Schulterraum wird weicher in der Ausatmung.
  • In der Vorbeuge:
  • Steck die Finger hinter dem Rücken ineinander
  • Beuge etwas die Knie und geh in eine tiefe Vorbeuge
  • Ausatmend hebele die gestreckten Arme weg von Gesäß und Rücken.
  • Einatmend bleibe in der Vorbeuge, aber senk die Arme wieder zurück an den Rücken.
  • Wiederhole fünf Ausatmungen in der Vorbeuge
  • „Seitenwechsel“:
  • Bemerke, dass es sich unterschiedlich anfühlt, wenn du mal den einen, mal den anderen kleinen Finger in der Verschlingung deiner Hände zuunterst nimmst. 

     

Standstreckung: Urdhva Hasta Asana

Länge und Aufrichtung

  • Aus Tadasana, dem einfachen Stand, hebe deine Arme
  • Lass deine Handinnenflächen dabei zueinander zeigen
  • (Sollte es Schmerzen geben, probier ob es eine Möglichkeit ist, die Finger ineinander zu stecken und die Hände flach auf deinen Scheitel zu legen)
  • In jedem Falle richte deine Schultern aus, roll sie locker nach hinten unten, auch wenn die Arme gehoben sind.
  • Spüre, wie dein Brustraum sich dadurch weitet.
  • Stabilisiere daher auch wieder deinen unteren Rücken, indem du dich im Becken ein wenig einrollst.
  • Streck die Beine locker lang und wurzel dich mit den Füßen in den Boden.
  • Lass den Atem fließen und halte die Position
  • Löse, wenn es sich für dich danach anfühlt.
  • Wie lange die Arme gehoben zu halten tut dir gut?Ist es möglich, eine Pause zu machen schon BEVOR idu eine brauchst?

Der Erste Krieger: Virabhadrasana 1

Aufrichtung aus der großen Schrittstellung.

  • Die Armhaltung ist ähnlich wie in Urdhva Hasta Asana
  • Auch hier darfst du Alternativen finden, sollten deine Schultern schmerzhaft sein
  • Stell den rechten Fuß nach vorn und den linken einen großen Schritt nach hinten.
  • Der hintere Fuß ist etwas einwärts gedreht und kann seine Außenkante ut in den Boden wurzeln.
  • In der Längsrichtung stelle etwa eine Beinlänge Abstand zwischen die Füße.
  • In der Breite beachte einen hüftgelenkbreiten Abstand deiner Fersen zueinander– stehe also auch in der seitlichen Richtung ganz stabil, mach dich auch zu den Seiten etwas breit.
  • Dann hebe die Arme, als wolltest du mit einem Schwert ausholen und zuschlagen.
  • (Alternativ, falls Armheben nicht möglich: Hände auf den Scheitel, oder „Skispringer-Haltung“ mit breiten Armen seitlich und etwas nach hinten)
  • Stabilisiere die Füße im Boden.
  • Dein vorderes Knie beugt, das Knie will über der Ferse stehen
  • Dein hinteres Bein will strecken.
  • Spüre deinen Rücken! Richte dein Becken auf!
  • Roll die Schultern locker zurück
  • Lass den Atem fließen.
  • Stell dir vor, dass du ein sehr gelassener, sogar freundlicher Krieger bist– deine Schultern dürfen locker sein. Dennoch bist du bereit, im Zweifelsfalle zu zu schlagen, von einer hoch aufgerichteten Position heraus.
  • Senke dann dein „Schwert“, und wechsle die Seiten
  • Nutze Uttanasana oder die Grätschvorbeuge als Ausgleich.

Die große Schrittstellung: Anjaneya Asana (Variante)

Hüftdehnung und Herzöffnung

  • Für diese Übung stelle einen Stuhl vor dich auf die Matte, sodass die Lehne zu dir hin zeigt.
  • Komm achtsam auf den Boden und stelle einen Fuß dicht vor dem Stuhl auf die Fußsohle.
  • Dein anderes Bein schiebe etwas nach hinten und bring das Knie auf den Boden.Falls dein Knie das hart findet, polstere etwas Weiches unter das Knie!
  • Greife mit beiden Händen die Stuhllehne und gib damit etwas Gewicht deines Oberkörpers an den Stuhl ab. Alternativ kannst du dich auch mit den Unterarmen erstmal richtig gemütlich auf die Lehne stützen.
  • Roll dein Becken ein, d.h. du gehst weg von einem hohlen unteren Rücken.Vielleicht merkst du schon jetzt ein wenig Dehnung in der Leiste und der Oberschenkelvorderseite?
  • Erlaube dir, mit deinem Becken noch ein wenig tiefer nach vorne und unten zu schieben.Die Dehnung dürfte dann stärker werden. Dosiere, so wie es für dich angenehm ist.
  • Der Winkel in deinem vorderen Knie sollte nicht spitz werden. Stell dein Schienbein immer wieder in die Senkrechte. Notfalls verschiebe dazu dein hinteres Knie nochmal etwas nach hinten.
  • Du kannst dich mit deinem Atem ein paar mal in die Dehnungsrichtung hinein wiegen.
  • Wenn es für dich okay ist, bleibe ein paar Atmungen in der Dehnung.
  • Steigerung 1: Statt auf den Stuhl stütze deine Hände auf ein vorderes Knie.
  • Achte auch hier, dass dein SXchienbein senkrecht über der Ferse steht.
  • Steigerung 2: Halte dein Becken in dieser intensiv dehnenden Position, ohne dich irgendwo drauf zu stützen:
  • Löse die Hände und hebe die Arme
  • Roll dein Becken aktiv ein und stütze damit deine Mitte
  • Genieße Weite und Ausdehnung im Herzraum!

Zweite Kriegerstellung: Virabhadrasana 2

Kraftvoll auf dem Boden, weit im Herz

  • Stell dich in die Grätschposition an den rechten Rand deiner Matte
  • Bring eine Beinlänge Abstand zwischen deine Füße
  • Jetzt dreh den rechten Fuß längs mit der Matte
  • Dreh auch den linken Fuß etwas in diese Richtung, sodass er sich etwas einwärts dreht
  • Beuge dein rechtes Knie, bis es über deiner Ferse steht
  • Kannst du spüren, dass deine Beine gleich ein wenig in die Kraft gehen?
  • Roll dein Becken etwas ein und aktiviere deinen Beckenboden – diese Muskeln verbinden die Kraft deiner beiden Beine in der Mitte dazwischen
  • Richte deinen Oberkörper auf, grade so, als würdest du ganz normal aufrecht auf deinen Beinen stehen
  • Breite die Arme aus: Der rechte Arm zielt über dein rechtes Bein nach vorn, der linke Arm streckt sich in die Gegenrichtung nach hinten.
  • Stell dir vor, du zielst wie ein Bogenschütze mit dem rechten Arm Richtung Horizont
  • Halte die Kraft der Arme, und gleichzeitig lockere sie etwas, in dem du die Schultern zurückrollst und sinken lässt
  • Widerstehe dem Drang, mit der rechten Hand nach vorne zu ziehen. Bleibe mit deiner Wirbelsäule über der Mitte deines Beckens. Stell dir vor, deine linke Hand zieht dich nochmal drei Zentimeter nach hinten. („Lass dich nicht über den Tisch ziehen“)
  • Spüre Weite im Oberkörper und eine geerdete Kraft auf deinen Beinen
  • Halte die Position einige Atmungen.
  • Erlaube dir, völlig frei und autonom in der Haltung zu sein – wie ein Krieger, eine Kriegerin: Niemand außer dir selbst bestimmt, was du hier tust, wie du es tust, und wie lange du dies tust.

Die gedrehte Grätsche: Parivrtta Prasarita Padottanasana

Genussvolle Rundum-Vitalisierung

  • Stelle einen Stuhl vor die lange Seite deiner Matte, mit der Sitzfläche zu dir hin.
  • Bring deine Beine in die Grätschposition
  • zwischen deinen Füßen sollte dann etwa eine Beinlänge Abstand sein
  • Stell die Füße parallel zueinander
  • Beuge dich nach vorn und stütze die Hände auf die Stuhlfläche
  • Strecke so gut es geht die Beine in die Dehnung
  • Kipp dein Becken etwas, sodass deine Sitzbeine hinten hochziehen
  • Mach als einen „Entenpopo“
  • Strecke damit die Beine und deine Wirbelsäule in der Vorbeuge so lang wie möglich
  • Wenn deine Wirbelsäule lang ist, kannst du sie genüßlich drehen:
  • Dreh dich nach rechts und streck den rechten Arm nach oben
  • Zurück zur Mitte, dann dreh nach links
  • Finde einen Atem-Modus für dich: Manche Menschen lieben es, mit der Ausatmung weich in die Drehung zu gehen. Andere, mit der Einatmung sich zu strecken und weit zu machen. Probier aus!
  • Bleib dabei gestreckt in den Beinen und genieße die Dehnung nicht nur an den Rückseiten, sondern auch an den Innenseiten.
  • Wurzel die Fersen gut in den Boden, schieb das Gesäß tendenziell nach hinten.
  • Bleib lang in der Wirbeläule, bleib weich in den Schultern!
  • Dreh nur so weit, wie alle deine Wirbel und Muskeln sich gut fühlen.
  • Sollte es dir superleicht fallen, kannst du auch tiefer gehen und statt des Stuhls die Klötze zum Stützen nehmen.
  • Wiederhole einige Male.
  • Wenn du endest, beuge etwas die Beine, nimm die Spannung raus, und richte dich langsam wieder auf.

Das Dreieck: Trikonasana

Äußere und innere Haltung

  • Stell einen Stuhl vorne rechts an den Rand deiner Matte
  • Stell dich selbst mit beiden Füßen in den Grätschstand an diesen Mattenrand
  • Dreh den rechten Fuß nach vorn, längs mit der Matte
  • Dreh den linken Fuß ebenfalls etwas in diese Richtung, also etwas schräg einwärts
  • Beuge das rechte Bein und stütze deine rechte Hand auf die Sitzfläche des Stuhls
  • Wenn du dort gut gestützt bist, beginne langsam, dein rechtes Bein zu strecken
  • Prüfe, ob dies mit gutem Gefühl möglich ist. Wenn es zuviel Dehnung ist, setze zusätzlich Klötze auf die Sitzfläche des Stuhls.
  • Aus dieser Grätsch-Streckposition deiner Beine, drehe deinen Oberkörper mit deinem linken Arm nach oben auf
  • Deine linke Hüfte will sich etwas nach links oben drehen, und dein linker Brustraum ebenfalls
  • In der Mitte stabilisiere dich dafür ein wenig und roll dein Becken ein.
  • Streck den linken Arm mach oben und roll die Schulter zurück.
  • Entfalte Länge und Weite im Oberkörper
  • Dein Körper bildet nun ein „Dreieck“: Deine beiden Füße unten im Boden und deine linke Hand als obersten Punkt des Dreiecks.
  • Wichtiger aber, als eine geometrische Figur nach außen hin darzustellen ist, wie dud dich fühlst dabei.
  • Richte deine Aufmerksamkeit nach innen. Fühl dich wohl in der Position.
  • Fühl dich frei, jederzeit zu lösen – oder noch zu genießen, wenn dir danach ist!
  • Wechsle dann zur zweiten Seite.
  • Im Nachgang geh einmal in Uttanasana zum Ausgleich.

Yogastudio Steffen Katz
Jakobstraße 2a
99423 Weimar

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